Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pressestimmen

Zwei Bühnen – ein Stück

Mit freundlicher Genehmigung der Verbandszeitschrift „Rampenlicht“ des Niedersächsischen Amateurtheaterverbands. Die Schaumburger Bühne und die Leine-Bühne Hemmingen haben unabhängig voneinander die Komödie „Der Revisor“ von Nikolai Gogol auf die Bühne gebracht. Beide Regisseure wurden von Regine Müller zur Inszenierung befragt.   Den vollständigen Artikel können Sie hier im Original lesen. http://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/rampli_2016-1.pdf

Erstes Theater-Event im alten Güterbahnhof Meppen

Meppen. Eine Premiere erlebt hat der alte Güterbahnhof in Meppen: Zum ersten Mal wurde in den Räumen ein Theaterstück aufgeführt. Die Schauspielgruppe „Schaumburger Bühne“ präsentierte das Stück „Die Tatortreiniger“, basierend auf der gleichnamigen NDR-Serie. Bereits kurz nach der Ankündigung waren die rund 100 Plätze laut den Veranstaltern André Dausin und Jens Menke ausverkauft. „Die unkomplizierte, beherzte Herangehensweise der Schauspieler an die drei Kurzstücke war erfrischend und äußerst humorvoll“, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit selbst gestalteten Bühnenbildern sowie Kostümen kassierte die Truppe um Regisseur Peter Reinhold Szenenapplaus und viele laute Lacher aus dem Publikum. Der Tatortreiniger Schotty (Oliver Beckers) muss sich nicht nur mit einem ruhmsüchtigen und hochnäsigen, aber erfolglosen Schriftsteller (Betina Handelsmann) auseinandersetzen, sondern auch dem Bestechungsversuch einer scheinbar harmlosen, über 85-jährigen Villenbesitzerin (Anna Schönbeck) widerstehen, die er einer schlimmen Tat überführt. Das Stück gipfelt in der letzten Episode „Ganz normale Jobs“, als Schotty und eine Prostituierte (Regine Müller) kaum bekleidet sich sehr nahe kommen und über die wahre Liebe nachsinnen. Kultstatus Die Erwartungen an das Stück mit drei Episoden waren hoch, schließlich genießt …

Amateurtheatertage Baltrum 2015 – „Juristische Zauberei“

Mit „Hokuspokus“ von Curt Goetz hat sich das Schaumburger Ensemble an ein großes Stück Theater gewagt, das aber mit etlichen Vorurteilen zu kämpfen hat: Alt und verstaubt, schwer zu spielen und umzusetzen, die Handlung ist verworren und nicht immer in jedem Moment nachvollziehbar – aber es ist ihnen mit Bravour gelungen, diese Vorbehalte zu aufzulösen. (…) Es ist immer ein schwieriges Unterfangen, alte Stücke für das Theaterpublikum von heute aufzubereiten. Sie enthalten oft Längen und meist auch streckenweise schwer nachvollziehbare Handlungsstränge. Das macht es nicht immer leicht, das Publikum bei der Stange zu halten. Und trotzdem ist es den Schaumburger Schauspielern gelungen, die Spannung während der Aufführung dieses Justizstücks zu halten. Sie haben sich dafür entschieden, auf Kürzungen zu verzichten und das Stück so wie es geschrieben wurde, auf die Bühne zu bringen. (…) Beeindruckend war das Spiel von Regine Müller, die die Angeklagte Agda Kjerulf spielte. Während der gesamten Gerichtsverhandlung hatte sie einen exponierten Platz ganz vorn am Bühnenrand, war aber zu jedem Zeitpunkt 100 Prozent Agda. Ausgesprochen beeindruckend gespielt wurden auch die Plädoyers …

„Der Revisor“ Premièrenkritik im Rampenlicht

(…) Die Schaumburger Bühne hat in einem rasanten Spiel das Treiben in einer Kleinstadt auf die Schippe genommen und auf die Bühne der IGS Obernkirchen gebracht. Premiere war am 28.11. 2015 . Das bestens aufgelegte Ensemble spielte unter der Regie von Jürge Morche mit Verve und Engagement das nicht einfache Stück. Bürgermeister (Peter Reinhold) und der vermeintliche Revisor Chlestakow (Oliver Beckers) umrundeten sich wie zwei Sumo-Ringer vor dem Kampf,beide in Furcht um ihre Existenz, der eine, um seine Machenschaften, der andere umseine Zechprellerei zu verschleiern. Schulrat (Andreas Watermann), Richter (Camilo Greuel), Poststellenleiterin (Sylvia Spilker), Krankenhausverwalterin (Evi Dopheide), Ärztin (Claudia Quintern) und das doppelte Faktotum Bobschtinskaja und Dobtschinskaja (Nadine Olivier und Anna Schönbeck) hofieren eine Chimäre, die gar nicht weiß, wie ihr geschieht. Frau und Tochter des Bürgermeisters (Regine Müller und Kristina Mantel) umgarnen den Möchtegern Casanova Chlestakow auf das Heftigste. Am liebsten würden ihn beide heiraten. Der Diener Chlestakows, Osip (gespielt von Markus Bandow), scheint der einzige zu sein, der den Braten riecht und drängt zum Aufbruch, jedoch nicht ohne vorher mit Marfa, dem Dienstmädchen …

Regionale Theatertage in Wolfenbüttel

Schaumburger Bühne zu Gast bei den ersten Regionalen Theatertagen in Wolfenbüttel im Mai 2014. Schaumburger Bühne Kästner modern Viel Spaß hatten die Zuschauer bei dem Kästner Klassiker „Drei Männer im Schnee“, wobei das Publikum am Anfang des Stückes noch nicht recht wusste, wohin der Abend es führen würde. Doch bald wurde klar, worum es ging. Vorurteile der unterschiedlichen Behandlung von arm und reich wurden aufgenommen und diese im Laufe des Stücks durch eine sehr amüsante Spielart dennoch bestätigt. Kurz gesagt: Der Reiche wird gegenüber dem Armen bevorzugt behandelt. Wie auf den Leib geschrieben schien jede einzelne Rollenbesetzung zu sein. Jeder erhält seinen großen Auftritt (oder Abgang) und versteht es bes­tens, seine Figur in Gänze auszuspielen. Fabelhaft, nicht ohne Grund gab es „Standing ovations“ am Ende des Stücks. Super! Weiter so, liebe Schaumburger Bühne. Wir sind in freudiger Erwartung auf das, was ihr uns noch so bieten werdet. Autor: Petra  Freywald Quelle: Rampenlicht 2014 – 2 (Zeitschrift Amateurtheaterverband Niedersachsen)    

„Die Tatortreiniger“ – Palais im Park September 2015

Erster Vorhang hebt sich am Sonnabend im Palais im Park in Bad Eilsen Bad Eilsen. In Anlehnung an die beliebte TV-Serie hat das Ensemble den Tatortreiniger als Sommerprojekt für die Bühne inszeniert. Am Sonnabend, 12. September, werden ab 17 und ab 20 Uhr jeweils drei Folgen gespielt. Seine Arbeit beginnt dort, wo sich andere vor Entsetzen übergeben: der Tatortreiniger. Der Protagonist trifft bei seiner Arbeit auf unterschiedliche Menschen und Befindlichkeiten. Mit viel Scharfsinn und trockenem Humor putzt er außer Blut und Leichenteilen auch gleich so manches Vorurteil aus dem Weg. „Als erstes Theater konnten wir die Aufführungsrechte an einigen Episoden des ‚Tatortreinigers‘ erwerben“, erklärt Oliver Beckers, Initiator dieses Sommerprojektes und Vorsitzender der Schaumburger Bühne. „Nach der Wiedereröffnung des Julianensaal freuen wir uns, als erstes Theater dort wieder spielen zu dürfen.“ Peter Reinhold hat für das Sommerprojekt die Regiearbeit übernommen. Zunächst sind fünf Episoden geplant: „Ganz normale Jobs“, „Nicht über mein Sofa“, „Ja, ich will“, „Geschmacksache“ und „Spuren“. Jeweils drei Folgen wird das Ensemble in jeder der beiden Aufführungen auf die Bühne bringen. Hauptdarsteller ist Tatortreiniger …

„Tiefer Blick in die Abgründe der Seele“ (Autor: sig)

Bad Eilsen. Dieses heimische Amateur-Ensemble war in der Vergangenheit häufiger in Bad Eilsen, jetzt jedoch zum ersten Mal seit der Sanierung des einstigen Kurtheaters, das wirklich zu einem Schmuckkästchen wurde. Man ist erstaunt, wie locker und zugleich sicher die Laiendarsteller ihre Rollen ausfüllen. Bei den diesmal aufgeführten Szenen ging es um die Schilderung von ganz unterschiedlichen Situationen mit einem Spannungsbogen, der von mystisch und undurchschaubar bis zu frivol reichte. Und dabei traten kriminalpolizeiliche Ermittlungen und Fahndungen unauffällig in den Hintergrund. Eine alleinstehende ältere Dame ließ sich nicht von einem Einbrecher beeindrucken, der in ihre Wohnung eingedrungen war und sie mit einem Messer bedrohte. Er stürzte – wodurch auch immer – eine Treppe hinunter, und die Überfallene beförderte ihn mit einem Golfschläger endgültig ins Jenseits. Makaber und ungewöhnlich, aber es gehört zu dem Metier eines Tatortreinigers, dass er nach der Spurensicherung eben nur wieder für Sauberkeit sorgt, auch wenn in diesem Fall erstaunlicherweise niemand zuvor Argwohn gehegt hat. Der Einbrecher hat eben einfach Pech gehabt. Ein Ganove weniger – wen stört das schon? Solch ein Todesfall …

Premièrenkritik „Der Revisor“ November 2015

Obernkirchen. Große Aufregung herrscht in einem kleinen russischen Provinzstädtchen: Ein Revisor soll kommen, inkognito, und dort nach dem Rechten sehen. Dass beim Bürgermeister „Anton Antonowitsch“ (gespielt von Peter Reinhold) und anderen Staatsbediensteten des Ortes angesichts dieser Nachricht die Nerven blank liegen, ist nicht unbegründet. Hat man sich dort doch in einem Filz aus Selbstbedienung, Amtsvernachlässigung und Bestechung gemütlich eingerichtet. Ohne jedes schlechte Gewissen, versteht sich, denn „zwischen Sünde und Sünde ist ja wohl ein Unterschied“. So jedenfalls formuliert es der Richter „Amos Fjodorowitsch“ (Camilo Greuel), der während seiner Arbeitszeit lieber auf die Jagd geht, als im Gericht Urteile zu sprechen. Aufgepeitscht wird die ganze Situation allerdings durch das Gerücht, dass der angekündigte Revisor schon in der Stadt sein könnte. Im Gasthof des Städtchens hat sich nämlich seit zwei Wochen ein junger Mann, „Iwan Alexandrowitsch Chlestakow“ (Oliver Beckers) einquartiert, der sich alles anschreiben lässt, anstatt seine Rechnungen ordnungsgemäß zu bezahlen. Und das spricht doch schon dafür, dass es sich bei diesem Herrn um den gefürchteten Revisor handeln könnte. Worauf hin das von der Schaumburger Bühne in …

„Wenn der Atem reinkommt“ – Interview mit Regisseur Jürgen Morche

Rinteln. Ein Theaterstück muss man sich am besten wie ein organisches Material vorstellen: Es lebt und es verändert sich. Und so haben einige Zuschauer, die sich das diesjährige Stück der Schaumburger Bühne mehrmals angeschaut haben, Regisseur Jürgen Morche mitgeteilt, dass es eigentlich zwei Versionen vom Revisor waren, die sie da auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gesehen hätten.Morche stimmt zu: „Das Stück wächst.“ Dass ein Theaterstück von Aufführung zu Aufführung besser wird, weil die kleinen Fehler und Hänger, die zu Beginn noch auftreten, einer Routine und größerem Selbstvertrauen gewichen sind, ist natürlich keine ganz neue Erfahrung, aber so meint Morche das auch nicht, wie er im Gespräch im Bückeburger Café Mavandus verdeutlicht. Das Ensemble spiele deutlich stärker zusammen als noch bei der Premiere, es sei flotter. „Der Atem kommt rein“, sagt Morche. „Die Pelle schält sich ab.“ Denn im Gegensatz zur herkömmlichen Theaterwelt, wo nach den Proben ein Standard erarbeitet wird, der dann gleichsam konserviert und vor der nächsten Aufführung nur noch erneut erreicht werden muss, geht Morche mit seinen Schauspielern einen Schritt weiter: …